Beilage D.I.B. AKTUELL 4/2005
Zur Vertreterversammlung
am 8. Oktober 2005 in Ludwigsburg mit dem Vorwort des Präsidenten Anton Reck.
Bericht des Beirates für Bienengesundheit Dr. Wolfgang Ritter, Freiburg
Die Zusammenarbeit aller ist gefordert.
In den letzten Jahresberichten hatten wir immer wieder darauf hingewiesen, dass in einzelnen Gebieten untypische klinische Erscheinungen der Amerikanischen Faulbrut (AFB) auftreten. Dabei hatte die tote Brut eher eine wässri-ge als fadenziehende Konsistenz. Diese Erscheinungen traten in der letzten Zeit immer seltener auf. Es bleibt daher offen bzw. konnte nicht abschließend geklärt werden, ob es sich um eine Mischinfektion mit Viren handelt.
Das von der Firma "Vita" im Handel angebotene "AFB-Diagnose-Kit" zur Feststellung der Amerikanischen Faulbrut ist nach unseren Untersuchungen für den Einsatz im Feld geeignet. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass es insbesondere bei klinisch nicht eindeutigen Fällen zu Fehlinterpretationen kommen kann. Aus der Sicht des CVUA-Freiburg (Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Freiburg) als nationales Referenzlabor für Amerikanische Faulbrut kann das "AFB-Test-Kit" zur Unterstützung der Untersuchung vor Ort verwendet werden. Es ist aber nicht für den amtlichen Nachweis der Amerikanischen Faulbrut geeignet. Hier ist auch weiterhin notwendig, verdächtiges Probenmaterial an eine Untersuchungsstelle einzusenden. Weiterhin muss auch unabhängig vom Ergebnis der Untersuchung mit dem "AFB-Test-Kit" der Verdacht des Ausbruchs der amerikanischen Faulbrut angezeigt werden.
Neue Untersuchungen des Länderinstitutes für Bienenkunde Hohen Neuendorf
e.V. weisen darauf hin, dass unterschiedlich virulente (krankheitsmachende) Erregertypen
von Penibacillus larvae in Deutschland verbreitet sind. Die Laboruntersuchungen hatten
gezeigt, dass einer der Erregertypen erst sehr spät nach der Übertragung
zu klinischen Erscheinungen führt. Inwieweit dies einen Einfluss auf den Verlauf
der AFB im Bienenvolk und auf die praktische Diagnose und Bekämpfung der Amerikanischen
Faulbrut hat, muss noch geprüft werden.
Die Richtlinie für Amerikanische Faulbrut wurde im Berichtsjahr mit den Berufsimkerverbändcn
soweit abgeklärt, dass sie in diesem Jahr erneut den Imker-/Landesverbänden
und dem Deutschen Imkerbund e. V. zur endgültigen Beschlussfassung vorgelegt
werden kann. Anschließend soll sie an das Bundesminis-terium für Verbraucherschutz,
Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) weitergeleitet werden.
Diese Information wurde herausgegeben von:
Deutscher Imkerbund e.V. (D.I.B.) , 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3.